Gemeinschaftspraxis Dr. med. Michael Ptok | Dr. med. Christian Möcklinghoff

Behandlung der Rhizarthrose (Verschleiß des Daumensattelgelenkes)

Sattelgelenksverschleiß (Rhizarthrose)

Das Sattelgelenk ist ein Gelenk, das für die Beweglichkeit des Daumens von hervorragender Bedeutung ist. Das Sattelgelenk verfügt über 2 Bewegungsfreiheitsgrade, welches für die Beugung und Streckung und die Abspreizung und Anspreizbewegung des Daumens verantwortlich sind. Das Sattelgelenk ist die gelenkige Verbindung zwischen dem großen Vieleckbein und dem Mittelhandknochen des Daumens. Durch die Kombination der beiden oben beschriebenen Bewegungen, ist eine kreisende Bewegung des Daumens möglich. Beim Sattelgelenksverschleiß handelt es sich um eine Arthrose zwischen eben diesen beiden Knochen.

Ursachen:

Die Ursachen des Sattelgelenkverschleißes bestehen in der  Abnutzung des Knorpelgewebes zwischen Vieleckbein und 1. Mittelhandknochens. Aufgrund der speziellen Anatomie des Sattelgelenkes ist das Sattelgelenk eines der am meisten beanspruchten Gelenke des Körpers. Der Sattelgelenkverschleiß kann familiär gehäuft auftreten und wird bei Frauen häufiger beobachtet als bei Männern. Aufgrund dieser Tatsache wird eine hormonelle oder genetische Disposition diskutiert. In einigen Fällen kann auch eine direkte berufliche Belastung nachgewiesen werden.

Symptome:

Das führende Symptom des Sattelgelenkverschleißes ist die schmerzhafte Bewegungseinschränkung des betroffenen Daumens. Anfänglich sind diese Schmerzen nur bei Belastung vorhanden. In späteren Verläufen kann ein Ruheschmerz entstehen. Aufgrund der Arthroseveränderung kann es zu Schmerzen und Schwellung im Bereich des Daumensattelgelenkes kommen. In späteren Verläufen kommt oftmals eine Gelenkfehlstellung mit Luxation (Verrenkung) des Gelenkes hinzu.

Diagnose:

Die Diagnose des Sattelgelenksverschleißes erfolgt in der Regel durch eine Röntgenuntersuchung und eine klinischen Untersuchung der Hand. Im Rahmen der klinischen Untersuchung kann eine schmerzhafte aktive und passive Beweglichkeit im Bereich des Sattelgelenkes festgestellt werden. In vielen Fällen kann bei passiver Bewegung des Sattelgelenkes ein Reiben und Knirschen wahrgenommen werden. Die Röntgenaufnahme des Sattelgelenkes zeigt in der Regel eine fortgeschrittene Verschleißsituation des betroffenen Gelenkes. Oftmals stehen Röntgenbefund und klinischen Beschwerden jedoch nicht im Einklang. So findet man bei fortgeschrittener röntgenologisch nachgewiesener Verschleißerscheinung oftmals nur wenig Beschwerden und bei geringer röntgenologisch nachgewiesener Verschleißerscheinung oftmals heftige Beschwerden. Aufgrund der Schmerzen bei der Bewegung kann es zu Schrumpfungen der angrenzenden Muskulatur durch Inaktivität kommen.

Therapie:

Konservative Therapie: In frühen Stadien oder leichter Ausprägung kann oftmals eine konservative Therapie ausreichend sein. Als konservative Maßnahmen werden oftmals lokale Kortisoninjektionen in das Gelenk durchgeführt. Ruhigstellende Manschetten (Orthesen) könne bei körperlicher Belastung angelegt werden. Neben diesen Behandlungsmethoden gibt es eine Vielzahl von weiteren Methoden, wie z.B.: Akupunktur, Physiotherapie, Röntgenbestrahlung oder Einbringung eines radioaktiven Materiales in das Gelenk (Radiosynoviorthese).

Operation:

Bei fortgeschrittenen Fällen,  bei Versagen der konservativen Therapie oder sehr starken Beschwerden sollte eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden. Hierzu bieten sich mehrere Operationsverfahren an. Das von uns favorisierte Operationsverfahren besteht in einer so genannten Resektionsarthroplastik. Der betroffene Gelenkpartner, das große Vieleckbein wird dabei entfernt. Dadurch kann es zu einer Verkürzung des Daumens kommen, da dieser in die Lücke wandern könnte. Um dies zu verhindern, wird mittels einer Sehnenaufhängung und einer Bohrung durch den 1. Mittelhandknochen eine Aufhängung des Daumens erwirkt um diese Verkürzung so gering wie möglich zu halten. Nach der Operation wird der Daumen in einer Gipsschiene ruhig gestellt, die in der Regel nach zwei Wochen durch eine Kunststoffdaumenmanschette (Orthese) ersetzt wird. Eine Ruhigstellung erfolgt insgesamt für 4 Wochen. Das Nahtmaterial kann in der Regel nach 14 Tagen entfernt werden. Nach Beendigung der Ruhigstellung ist oftmals eine physiotherapeutische oder ergotherapeutische Nachbehandlung erforderlich.

Ziel der Operation ist es, nach entsprechender Ausheilungsphase eine schmerzfreie Bewegung des Daumens wieder zu erlangen.

Weitere Operationsmethoden sind Versteifungsoperationen des Sattelgelenkes, Versorgung des Verschleißgelenkes mittels einer Prothese und andere selten empfohlene Operationsmethoden.

Risiken:

Zu den aufklärungspflichtigen Risiken einer Sattelgelenks- Operation zählen Nachblutungen beziehungsweise Blutergussbildungen, Entzündungen mit Wundheilungsstörungen, Nervenverletzungen mit bleibendem Taubheitsgefühl und /oder Muskellähmung, Bewegungseinschränkung, Schmerzen, verbreiterte oder verdickte Narben, Unverträglichkeitsreaktion auf das lokale Betäubungsmittel, Sudeckkrankheit (bleibende, schwere Funktionsstörungen der Hand mit Versorgungsstörung der Muskeln, Knochenhaut und des Bindegewebes sowie  Schmerzsyndrom und bleibende Beschwerden trotz Operation. Besonders hervorzuheben sind Störungen des Bewegungsablaufes verursacht durch Schmerzen durch mangelnde Bewegung des operierten Fingers.

Als besondere Risiken der so genannten Resektionsarthroplastik sind zu nennen, dass neben einer verbleibenden Bewegungseinschränkung eine Kraftminderung des betroffenen Daumens entstehen kann. Abhängig von der Schnittführung können Taubheitsgefühle im Bereich des streckseitigen Daumens oder im Bereich des Handrückens entstehen. Durch zu frühzeitige Belastung kann die Aufhängung mit dem Sehnenmaterial instabil werden und sogar ausreißen.

Narkose:

Prinzipiell bieten wir die Sattelgelenksoperation in einer Vollnarkose an. In seltenen Fällen kann auch eine Plexusanästhesie durchgeführt werden.

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