Gemeinschaftspraxis Dr. med. Michael Ptok | Dr. med. Christian Möcklinghoff

Volkskrankheiten auch an den Händen? „Aber ja!“

Dr. Michael Ptok informierte u.a. über das Karpaltunnelsyndrom

Dr. Michael Ptok informierte im Veranstaltungssaal des Kunstmuseums u.a. über das Karpaltunnelsyndrom. Fotos: Werner Conrad

 

Erkrankungen der Hand: Auch hier hilft das frühe Eingreifen. Vierte Info-Veranstaltung mit Dr. Ptok und Dr. Möcklinghoff wieder sehr gefragt

Volkskrankheiten auch an den Händen? „Aber ja!“ konnte da Dr. Michael Ptok, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie/Handchirurg aus dem Facharztzentrum Europahaus, in der öffentlichen Informationsveranstaltung des Medizinischen Qualitätsnetzes Bochum (MedQN), gleich zu Beginn aus langjähriger beruflicher Erfahrung überzeugt antworten. Dr. Ptok und Dr. Christian Möcklinghoff, ebenfalls Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie/Handchirurg im Facharztzentrum, informierten im Veranstaltungsraum des Kunstmuseums Bochum ausführlich unter dem Titel „Wenn die Hand nicht mehr greifen will: Unterschätzte Volkskrankheiten zum ‚Greifen‘ nahe“ bereits zum vierten Mal über Erkrankungen der Hand – und auch dieses Mal war die Besucherresonanz wieder sehr groß.

Neben den bekannten Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Diabetes haben besonders Sehnenscheidenentzündungen, Knotenbildung der Handfläche/Finger (sog. Dupuytrenerkrankung), schmerzhafte Nerveneinklemmungen an der Hand und Verschleißerkrankungen der Gelenke den Charakter von Volkskrankheiten angenommen. Dazu nannte Dr. Michael Ptok eine konkrete Bochumer Zahl: Hier wird allein die Zahl der Karpaltunnelsyndrom-Erkrankungen auf rund 15.000 geschätzt. Rund vier Prozent der Einwohner/innen Bochums wären also von dieser Erkrankung betroffen.

Dr. Michael Ptok

Die beiden Fachleute aus der Gemeinschaftspraxis für Plastisch-Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie informierten über die häufigsten Erkrankungen der Hand und auch des Arms – wobei die meisten Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung aus eigener leidvoller Erfahrung wussten, worauf Moderator Werner Conrad eingangs hingewiesen hatte: „Spätestens dann, wenn uns im wahrsten Wortsinn nichts mehr von der Hand geht, merken wir, wie elementar wichtig und eigentlich unersetzlich unsere Hände für uns sind.“

Die Vorträge vermittelten u.a. Informationen darüber, dass klassische Frühsymptome wie Knotenbildungen in der Handfläche, leichtes Kribbeln der Fingerspitzen, Schmerzen im Handgelenk oder „Schnappen“ eines Fingers auf eine Erkrankung hinweisen können, die man mit frühzeitiger Operation – oft mit sehr gutem Heilerfolg – ambulant und auch ohne Vollnarkose ursächlich behandeln kann. Häufig führt auch Verschleiß im Handgelenk zu Schmerzen, Steife und fehlender Belastbarkeit. Hier sind nach Befundschwere auch verschiedene operative Behandlungsmöglichkeiten gegeben. Aber auch die sogenannten konservativen Methoden wie zum Beispiel Schienen und Medikamente wurden erläutert.

Die Facharztpraxis wendet in der operativen Behandlung zum Teil auch eigene bewährte Techniken an. Ergänzend wies Dr. Christian Möcklinghoff darauf hin, dass ein Schwerpunkt der Praxis Revisionsoperationen sind: Das sind Nachoperationen bei Beschwerden nach Voroperationen. Beschwerden können z.B. durch Vernarbungen, Verklebungen, Nervenschmerzen oder Infektionen auftreten.

Das „Mitmachen“ der Patienten ist wichtig

Dr. Christian Möcklinghoff

Zum Schluss betonte Dr. Christian Möcklinghoff die Bedeutung der Beteiligung des Patienten am Behandlungs- und Heilungsverlauf. Auf dieses „Mitmachen“ legt die Gemeinschaftspraxis Dr. Ptok/Dr. Möcklinghoff großen Wert. Die Medizin spricht hier von „Compliance“, was so viel wie kooperatives Verhalten oder Therapiebefolgung bedeutet. Oder wie es Dr. Möcklinghoff ganz konkret benannte: „Patienten müssen dafür zu Ihrer Gesundung beitragen: Eigene Bewegungsübungen und Narbenmassage, Nikotinverzicht, Alkoholverzicht, Schonung, Hochhalten der Hand, Trockenhalten, keine eigenen Verbände!“

Nach den Vorträgen hatten die Besucherinnen und Besucher der Informationsveranstaltung Zeit und Gelegenheit zu Fragen und Diskussion – was auch ausgiebig genutzt wurde. Und die spätere Auswertung der Fragebögen ergab einen sehr hohen Zufriedenheitsgrad für den Informationsgehalt und den persönlichen Erkenntnisgewinn aus Vorträgen und Fragerunde.

Der dritte vorgesehene Referent, Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte mit Handchirurgiezentrum im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, musste leider sehr kurzfristig absagen, weil er unvorhergesehen zu einer dringenden OP Im Bergmannsheil hinzugezogen werden musste.

 

KURZ & KNAPP:

Die gute Nachricht :

  • Operative Behandlung bedeutet meist auch ursächliche Behandlung …

Die Risiken:

  • Je länger ich warte, desto eher bleibt ein Dauerschaden ….
  • In der Chirurgie gibt es keine 100% Wiederherstellung
  • In der Chirurgie gibt es kein 0 % Risiko
  • Abwägung Beschwerdestärke/Risiko ist immer individuell !!!!

Patient heißt im Lateinischen nicht umsonst „Geduldiger“

  • Heilung benötigt Zeit
  • Patienten produzieren sich eigenen Zeitdruck
  • Beseitigte Beschwerden werden schnell vergessen
  • Verbliebene Rest-Probleme werden mit der Lupe betrachtet

 

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